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P2P | Methodenbeispiel Barcamp

Sowohl in der Tutorenausbildung als auch bei der Durchführung des Tutorings ist ein Barcamp häufig eine willkommene Abwechslung zu Vorträgen, Workshops oder Projektagen.

Was ist ein Barcamp?

Ein Barcamp wird auch Unkonferenz genannt. Es gibt kein festes Programm. Die Inhalte werden von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern selbst gestaltet.

Es gibt wenige, aber wichtige Regeln und einen klaren Ablauf, die für eine gelungene Durchführung elementar sind.

Jeder Dialog muss immer auf Augenhöhe stattfinden. Die klassische Lehrer- oder Expertenrolle verschwindet.

Der Themenschwerpunkt wird vom Veranstalter festgelegt.

Die Themen selbst legen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor Ort fest. Bei einem Barcamp in der Schule hat es sich bewährt, vorher einige Themen vorzubereiten. So ist man beim ersten Mal sicher, dass etwas angeboten wird.

Zu jedem angebotenen Thema gibt es eine Session. Das kann ein kurzer Vortrag mit Diskussion, bei der Zuhörerinnen und Zuhörer aktiv werden, eine reine Diskussion oder einfach eine Frage an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Session sein.

Bei einem gemeinsamen Start stellt sich das Organisation-Team vor und informiert darüber, was ein Barcamp ist und wie der zeitliche Ablauf sein wird. Dann stellt sich jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer mit Namen und drei Hashtags also Schlagworten, die ihn beschreiben, vor. Hilfreich ist es hier die Hashtags bzgl. des Themenschwerpunkts zu wählen (z.B. Petra, #Instagram, #Tanzen, #Bücher). Jetzt stellt jede Person, die eine Session einreichen will, ihr Thema knapp vor. Zu jedem Angebot wird die Anzahl der Interessierten abgefragt.

Das Organisations-Team verteilt die Sessions in zwei bis drei Zeitschienen (mit Stift und Zettel) auf dem vorbereiteten Sessionboard oder alternativ online mit einem Barcamptoolplaner.  Eine Session dauert etwa 45 min. Jede Session findet in einem eigenen Raum statt. Eine wichtige Regel bei einem Barcamp ist die „ZweiFüßeRegel”: Falls ein Thema doch nicht gefällt, kann man immer den Raum wechseln, also seine zwei Füße benutzen.

Wichtig ist vorher festzulegen, wer die Session dokumentiert. So lassen sich anschließend alle Ergebnisse einsehen. Am Ende steht eine Abschlussrunde, die den Austausch von Eindrücken, Raum für Fragen und Feedback ermöglicht.

Barcamp@Peer-to-Peer

Die Kompetenzen, gerade wenn es um aktuelle Medienentwicklungen geht, sind oft weit verteilt. In einem Barcamp kann jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer zum Experten für ein Thema werden und sich einbringen. Egal ob Schülerin oder Schüler, Lehrkraft oder ein externer Gast.

Einsatzgebiete eines Barcamps sind somit bei der Ausbildung der Medientutorinnen und Medientutoren oder beim Tutoring selbst. In Input-, Austausch- oder Erarbeitungsphasen kann dieses Format gewinnbringend eingesetzt werden und bietet häufig eine willkommene Abwechslung zu Vorträgen, Workshops oder Projekttagen.

Die Medientutorinnen und Medientutoren bereiten zum Beispiel die Themen „Cybermobbing” und „Welche Bilder poste ich von mir!?” im Rahmen des Schwerpunktthemas „Verhalten in sozialen Netzwerken” vor. Anstelle von Workshops oder Projekttagen führen sie ein Barcamp in ihrer Jahrgangsstufe durch. Bei dieser Form des Peer-to-Peer-Tutorings können alle Schülerinnen und Schüler ihr Wissen in die Sessions einbringen und weitere aktuelle Themen bearbeiten.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind beispielsweise alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8. Man benötigt für jede Session ein Klassenzimmer und einen großen Raum für die Auftakt- und die Abschlussrunde. Sehr wichtig ist, dass für jede weitere Session das Thema eindeutig festgelegt wird.

Einzelne Medientutorinnen bzw. Medientutoren bieten ihre vorbereiteten Sessions an und die restlichen nehmen als Expertinnen und Experten an den Sessions ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler teil. So ist ein Grundgerüst für den Ablauf des Barcamps gesichert und die Expertise der Tutorinnen und Tutoren fließt in alle Diskussionen bzw. jeden Austausch mit ein.

In der Abschlussrunde präsentiert eine Sprecherin bzw. ein Sprecher jeder Session die wichtigsten Ergebnisse oder/und Diskussionsschwerpunkte.

Praxisbeispiel

Einladung zum Barcamp der „Mediensouts rund um Würzburg”

© Brigitte Greiner

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Informationen zu Peer-Education-Projekten in der Schule zur Förderung von Medienkompetenz

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