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P2P | Die ersten Entscheidungen

Bei einem Peer-to-Peer-Projekt ist es wichtig, langfristig zu planen. Dabei gilt es verschiedene Aspekte in den Blick zu nehmen und diese zusammenzuführen.

Sich einen Überblick verschaffen

Wenn Sie sich für Peer-Education interessieren, ist es im ersten Schritt empfehlenswert, sich inhaltliche und organisatorische Informationen zu medienpädagogischen Peer-to-Peer-Projekten einzuholen. In der Praxis hat es sich bewährt, an der Schule ein Team aufzustellen (Minimum zwei Lehrkräfte), um das Projekt zu entwickeln und durchzuführen.

Einen guten Einblick bieten entsprechende Fachtagungen, um bestehende Gruppen und Informationsangebote kennen zu lernen. Anbieter von ein- oder mehrtägigen Veranstaltungen sind z. B. die Netzgänger Bayern in unterschiedlichen Regionen, die Medienscouts der Stadt Augsburg sowie die Medientutoren des Landkreises Augsburg. Ferner finden regelmäßig Fortbildungen statt.

Lokale medienpädagogische Angebote der mBdB (medienpädagogische Beraterinnen und Berater digitale Bildung) ergänzen Präsenz- und Onlineinformationen. Hierzu gehören regionale Fortbildungsangebote (RLFB) und Programme anderweitiger Referenten in der Region.

Tipps

Suchen Sie in FIBS folgende Stichwörter: Medienscout, Medientutor, Medientutoren, Medienmentoren, peer-to-peer, P2P, Medienerziehung, etc.

Ansprechpartner

Organisatorische Rahmenbedingungen klären

Sie sollten Ihre Schulleitung möglichst früh über den Wunsch informieren, ein solches Angebot an der Schule bereitstellen zu wollen. Im Idealfall haben Sie sich bereits Gedanken zum Format des Unterrichts bzw. des Kurses und möglicher externer Partner gemacht.

Folgende Formate haben sich in der Praxis bewährt:

  • Arbeitsgemeinschaft (AG)

  • Wahlkurs bzw. Wahlfach

  • P-Seminar (Gymnasium)

  • Profilfach (Gymnasium)

  • Projekt im Fachunterricht

Mit der Schulleitung sind die organisatorischen Rahmenbedingungen, mögliche Anrechnungsstunden und weitere Unterstützungsstrukturen (z. B. Schulsozialarbeit, Schulpsychologie) zu klären.

Tipp

Bei der Organisation der technischen Voraussetzungen für das Vorhaben hat sich eine frühzeitige Einbindung der Systembetreuung bewährt.

In das Medienkonzept einbinden

Peer-to-Peer-Projekte verankern Medienbildung fest in der pädagogischen Arbeit der Schule und sind damit ein wichtiger Bestandteil jedes Medienkonzepts. Dementsprechend sollte auch das Medienkonzept-Team Ihrer Schule in das Vorhaben einbezogen werden.

Medientutorinnen und Medientutoren vermitteln Wissen verständlich auf Augenhöhe und können sich in die Lage ihrer Tutees hineinversetzen. Dabei sind sie meist besser über Neuerungen und Trends informiert als die meisten Lehrkräfte. Die Hürde für die Tutees um Rat zu fragen, ist bei Gleichaltrigen deutlich niedriger. Viel mehr als durch die reine Weitergabe von Wissen profitieren die Peers von der Übernahme von Verantwortung und selbstbestimmtem Handeln.

Praxisbeispiel

Umsetzung von P2P-Elementen im Medienkonzept

Medientutorinnen und Medientutoren ausbilden

Die Schülerinnen und Schüler entscheiden sich freiwillig, als Medientutorinnen und Medientutoren an einem Peer-to-Peer-Projekt teilzunehmen.  Idealerweise werden sie in die Materialentwicklung und die Planung der Projekte eingebunden. Ein hoher Grad an Sozialkompetenz ist Voraussetzung. Bei zu vielen Freiwilligen empfiehlt sich die Einforderung eines Bewerbungsschreibens mit einem transparenten Auswahlverfahren.

Organisatorische Unterschiede:

Die Ausbildung der Medientutorinnen und Medientutoren kann je nach organisatorischen Bedingungen sehr unterschiedlich sein:

  • Ausbildung durch externe Partner innerhalb oder außerhalb der Unterrichtszeit in Theorie und Praxis

  • Eigene Erarbeitung der Materialien unter Aufsicht (nach einer Inputphase)

  • Vorgegebene Konzepte (vergangener Schuljahre) werden durch Lehrkräfte oder ältere Medientutorinnen und Medientutoren an die künftigen weitergegeben bzw. mit ihnen erarbeitet (z. B. Netzgänger Bayern, Medientutoren Bayern)

Die verschiedenen Konzepte erfordern ein unterschiedliches Maß an personellen und zeitlichen Ressourcen und sollten dementsprechend gründlich gegeneinander abgewogen werden.

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